Stadtgespräch

Vorweihnachtliches Straßenfest für einen guten Zweck

Über eine 2000-Euro-Spende kann sich der Kinder- und Jugendhospizdienst Möwennest freuen. Den symbolischen Scheck dazu übergaben kürzlich Jens Görnert und Bürgermeister Manfred Flore an die Möwennest-Koordinatorin Gisela Müntjes.

18.12.2023
Foto: Scheckübergabe an das Möwennest, v.l. Bürgermeister Manfred Flore, Koordinatorin Gisela Müntjes und Organisator Jens Görnert.

Möwennest begleitet Familien, die von einer lebensverkürzenden Diagnose ihres Kindes betroffen sind. Die Spende war beim vorweihnachtlichen Straßenfest Im Torfveen gesammelt worden. Auch 500 Euro für den schwer erkrankten Fritzi wurden dabei gesammelt. Zu dem Fest hatten Maria und Jens Görnert mit Familie, Freunden und Nachbarschaft am ersten Adventssamstag eingeladen. „Die Buden waren liebevoll geschmückt, es gab ein Kinder-Karussell und im Hintergrund stand ein großer Tannenbaum im Lichterglanz“, erinnert sich Flore. „Die vielen fleißigen Helfer hatten eine wirklich stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen. Große und kleine Gäste waren begeistert.“

Bei der Scheckübergabe am 8. Dezember sagte Müntjes: „Mit den Spenden unterstützen Sie die Familien, aber auch die Arbeit der Hauptamtlichen sowie den besonders wertvollen Einsatz unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne ehrenamtliche Unterstützung könnten wir diese Arbeit nicht leisten. Daher wollen wir im Januar mit einem neuen Qualifizierungskurs starten. Leider haben wir bisher noch nicht genug Interessierte. Es wäre schön, wenn sich noch Menschen melden würden.“

Wer Informationen darüber möchte, kann sich an die Koordinatorinnen Gisela Müntjes, Tabea Goos und Alexandra Peters wenden: Rufnummer 0208 740 148 70, per E-Mail an moewennest@ch-ob.de. Außerdem besteht die Möglichkeit, online an einem Infoabend teilzunehmen. Der Termin: Mittwoch, 3. Januar 2024, ab 18 Uhr. Zoom, Meeting-ID 842 1042 3187, Kenncode: 792387

Hintergrund:

Das Möwennest begleitet Familien, die von einer lebensverkürzenden Diagnose ihres Kindes betroffen sind. Sehr häufig erreichen diese Kinder ein Erwachsenenalter und der Dienst kann die Familie bis zum 27. Lebensjahr begleiten. Die Art der Begleitung ist individuell und richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Familie. Das kann beispielsweise ein regelmäßiger Besuch der Familie zum Austausch oder Spielen sein oder aber auch eine Begleitung zum Arzt.

Stadtgespräch

5. Palliativ- und Hospiztag: Wege aus der Einsamkeit

Einsamkeit, Trauer und Alter – diese Themen standen im Mittelpunkt des 5. Palliativ- und Hospiztages, der am 7. Oktober im Seniorenzentrum Gute Hoffnung stattfand. Es gab Vorträge und Diskussionen, zudem konnten sich Einrichtungen aus Palliativ- und Hospizeinrichtungen dem interessierten Publikum vorstellen.  Organisiert hatten die Veranstaltung das Palliativnetz Oberhausen und die Stadt Oberhausen, der Leiter des städtischen Bereichs Gesundheit, Dr. Emanuel Wiggerich, eröffnete sie.

17.10.2023

Einsamkeit ist ein sehr subjektives Gefühl“, betonte Andreas Stahl, neuer Hospizleiter der christlichen Hospize Oberhausen. Gemeinsam mit Anna Schrief, Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit im Team Prävention und strategische Gesundheitsplanung der Stadt Oberhausen, führte er durch das Programm.  „Zum Beispiel kann Einsamkeit für manche einen empfundenen Mangel an engen, emotionalen Bindungen bedeuten“, sagte Stahl bei der Anmoderation des ersten Vortrags.

Dr. Janosch Schobin vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. befasste sich mit der Frage, welche Personengruppen besonders gefährdet für Einsamkeit sind, was Warnsignale sein können und wie fließend der Übergang in die Einsamkeit sein kann. An der fiktiven Person Egon zeigte Schobin auf, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Armut und dem Gefühl von Einsamkeit gibt.

Welche Lösungsmöglichkeiten sich durch veränderte Wohnformen und städtebauliche Entwicklungen ergeben, erläuterte Micha Fedrowitz, Mitarbeiter bei WohnBund-Beratung NRW.

Michael Etges, Palliativmediziner und Vorstand des Ambulanten Hospizes Oberhausen, berichtete in seinem Vortrag „Macht Einsamkeit krank oder Krankheit einsam“ über verschiedene anonymisierte Beispiele aus seinem Praxisalltag.

Über Einsamkeit in der Trauer referierte Susanne Overbeck. Sie ist Kinder- und Jugendtrauerbegleiterin bei Sternenzelt e.V. und sprach in ihrem Vortrag „Einsamkeit in der Trauer – Wege und Auswege“ über ihre Arbeit als Trauerbegleiterin und ihre Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Trauergruppen.

Den abschließenden Vortrag hielt Dr. Stephan Welbers vom Seniorenzentrum Gute Hoffnung. Er hatte eine Befragung in Oberhausener Alteneinrichtungen durchgeführt. Das Thema: „Im Alter einsam oder agil“. Die Ergebnisse stellte er beim Palliativ- und Hospiztag vor. Rund 15 Prozent (247 Personen) der Oberhausener Bewohnerinnen und Bewohner in stationären Pflegeeinrichtungen wurden zu ihren Teilhabechancen befragt. 76 % gaben an, sich nicht einsam zu fühlen und am öffentlichen und gemeinschaftlichen Leben teilnehmen zu können (9 % enthielten sich, 15 % gaben an, sich einsam zu fühlen). Aussichten auf schöne Erlebnisse und Verbundenheit mit der Einrichtung und deren Beschäftigten wurden im Durchschnitt positiv mit der Schulnote „2“ bewertet.