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Woche gegen Einsamkeit – Aus der Tabuzone holen Bundesweite Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“

Auch wenn das Coronavirus zur Zeit nur noch selten seinen Weg in die Schlagzeilen findet, so sind die Folgen der Pandemie für zahlreiche Menschen allgegenwärtig. Viele Menschen jeden Alters haben durch soziale Isolation unter Einsamkeit gelitten und tun dies in der Folge bis heute. Aus diesem Grund findet vom 17. bis zum 23. Juni 2024 die zweite bundesweite Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ statt. Das Ziel der Aktionswoche lautet: Menschen zusammenbringen und Hilfsangebote aufzeigen.

14.06.2024

In diesem Jahr beteiligt sich auch die Stadt Oberhausen über seine sechs Quartiersbüros an der Aktion. Die Arbeit der Quartiersbüros wird über den Bereich Chancengleichheit / Leben im Alter bei der Stadt koordiniert. Zielgruppe ist die ältere Generation. Mitarbeiterin Jelena Jokic erklärt, man habe „Einsamkeit“ als Schwerpunktthema für das ganze Jahr 2024 gewählt. Auch die kürzlich erst stattgefundene SeniorInnenkonferenz sollte zusätzliche Impulse im Kampf gegen Einsamkeit liefern. „Wir hoffen, dass wir mit den zahlreichen Aktionen in unseren Quartiersbüros helfen, das Thema ‚Einsamkeit‘ weiter aus der Tabuzone zu holen und mehr ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu transportieren“, so Jokic. Die Erkenntnisse der SeniorInnenkonferenz hätten gezeigt, dass es vielen Menschen eben sehr schwer fällt, mutig auf andere zuzugehen und den Weg aus der Isolation zu suchen.

 

Aktionen in Oberhausen: Grillen, Büchermarkt, Sommerfest und vieles mehr

Die Aktionen in Oberhausen beginnen am Montag, 17. Juni, mit einem gemeinsamen Grillen des Quartiersbüros Alstaden/Lirich, Bebelstraße 23, von 12 bis 15 Uhr. „Wir wissen um diese Problematik und haben uns deshalb auch bewusst für solch ein niedrigschwelliges Angebot entschieden. Das hat oft gut funktioniert. Wir haben etwas gesucht, was man eben nicht alleine macht. Den Grill anwerfen, das geschieht doch in der Regel in Gesellschaft und daran mangelt es ja vielen Älteren“, schildert Anna Gedik, Leiterin des Quartiersbüros Alstaden/Lirich. Eine Aktionswoche wie diese hält sie für sinnvoll, denn die Begegnung mit Einsamkeit ist in ihrer Arbeit allgegenwärtig. Immer wieder erlebe sie Anrufe, die mit einer einfachen Frage beginnen und dann gerne eine Stunde dauern. „Die Menschen wollen sich einfach mal unterhalten, das tut ihnen gut. Wenn mir mit einer Aktionswoche auch nur einen Menschen aus solch einer Isolation holen können, dann hat sich das schon gelohnt!“

 

Für Andrea Auner, Leiterin des Quartiersbüros Oberhausen-Ost, ist es entscheidend, Menschen immer wieder Begegnungen möglich zu machen an Orten, die sie als geschützt empfinden. „So kommen Nachbarn ins Gespräch und es entwickelt sich dann hoffentlich eine Eigendynamik dank der neu gewonnenen Kontakte. Die kommende Aktionswoche nutzen wir dann gerne, um das Ganze noch einmal verstärkt in die Öffentlichkeit zu transportieren.“

 

Weitere Beispiele von Aktionen sind ein Büchermarkt am 18. Juni von 14 bis 19 Uhr auf der Helmholtzstraße 115, das „Sommerfest des Mehrgenerationenhauses Bürgerzentrum Alte Heid“ am 22. Juni ab 15 Uhr oder am 21. Juni von 14 bis 19 Uhr in Tackenberg das Stadtteilfest auf der Richard-Dehmel-Straße. Das Quartiersbüro Sterkrade-Nord und die Gemeinde St. Josef veranstalten als Kooperationspartner ein Gemeindefest in Schmachtendorf am 22. Juni ab 18 Uhr und am 23. Juni von 12 bis 18 Uhr. Am 21. Juni heißt es von 10 bis 12 Uhr „Kultur-Frühstück“, dann stellt das Theater Oberhausen seine neue Spielzeit im Bürgerzentrum Alte Heid vor. Am 23. Juni findet von dort von 11 bis 14 Uhr der Näh- und Bastel-Treff statt.

 

Ausführliche Informationen und Kontaktdaten zu den allen Terminen der Woche gegen Einsamkeit sowie zur sonstigen Arbeit der Quartiersbüros finden Interessierte im Internet unter www.quartiersbueros.de .

 

Hintergrundinformationen:

Hilfs- und Krisentelefone

Darüber hinaus gibt es mehrere Hilfs- und Krisentelefone. Dazu zählt die Telefonseelsorge.  Sie bietet allen Ratsuchenden bei Problemen und Krisen in jeder Lebensphase ein offenes Ohr, die Nummern lauten 0800-111 0 111 , 0800-111 0 222 sowie 116 123. Das Angebot ist kostenlos, anonym und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Die „Nummer gegen Kummer“ berät sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern – am Telefon und online. Das Telefon für Kinder und Jugendliche ist unter 116 111 von Montag bis Samstag zwischen 14 und 20 Uhr erreichbar. Das Telefon für Eltern ist unter 0800 1110 550 von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr geschaltet.

Am sogenannten Silbertelefon finden Menschen ab 60 Jahren täglich von 8 bis 22 Uhr unter 0800 4 70 80 90 ein offenes Ohr – ohne Krise oder konkretes Problem. Das Angebot der Initiative „Silbernetz“ ist anonym, vertraulich, kostenfrei.