Stadtgespräch
Nach Erdbeben-Katastrophe: Oberhausen spricht türkischer Partnerstadt Mersin Mitgefühl aus
Nach dem verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei und in Syrien bangen auch viele Menschen in Oberhausen um Verwandte, Freundinnen und Freunde und um Landsleute, beklagen die Todesopfer. „Wir fühlen mit all den Betroffenen dieser schrecklichen Katastrophe im Erdbeben-Gebiet, aber eben auch in unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz. Zwei Oberhausener Feuerwehrleute – von Berufs- und freiwilliger Feuerwehr – sind mit der Duisburger Katastrophenhilfe-Organisation ISAR ins Erdbebengebiet gereist, um bei der Rettung Verschütteter zu helfen.
Oberbürgermeister Schranz hat seinen Amtskollegen in Oberhausens türkischer Partnerstadt Mersin, Vahap Secer, angeschrieben, um die Anteilnahme der Oberhausener Bevölkerung auszudrücken und Unterstützung anzubieten. Direkt nach dem verheerenden Erdbeben am Montag hatte die Stadt Oberhausen Kontakt mit der Verwaltung in Mersin aufgenommen. Von dort wurde gemeldet, dass es in Mersin nicht zu größeren Schäden gekommen sei und es keine Berichte über Verletzte gebe. Oberhausens Partnerstadt liegt nur rund 65 Kilometer südöstlich der schwer betroffenen Millionenstadt Adana.
Doch die Angst vor weiteren Beben und die Sorge um Bekannte und Verwandte in den betroffenen Gebieten hat die Menschen in Mersin sehr betroffen. In der Stadt leben zudem sehr viele syrische Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land dorthin geflohen sind. Sie sorgen sich um ihre Angehörigen im syrischen Erdbebengebiet.
„Auch nach Tagen ist das komplette Ausmaß der Katastrophe noch nicht abzuschätzen“, sagt Oberbürgermeister Schranz; „die Sorge um verschüttete und verletzte Angehörige ist kaum vorstellbar. Wir trauern mit denen, die Verwandte und Freunde verloren haben.“ Mehr als 20.000 Oberhausenerinnen und Oberhausener – also fast zehn Prozent der Bürgerschaft – haben einen türkischen oder einen syrischen Migrationshintergrund.
„Ich danke allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich bei der Hilfe für die Menschen im Katastrophengebiet engagieren“, sagt der Oberbürgermeister – „ob durch Geld- oder Sachspenden oder bei der Organisation von Hilfe.“ Wer wissen möchte, wo über die großen Organisationen und die überall publizierten Spendenkonten etwa der „Aktion Deutschland hilft“ in Oberhausen noch Hilfe gebraucht wird, kann per E-Mail beim Integrationsrat der Stadt nachfragen: integrationsrat@oberhausen.de.
Nachdem Hilfe aus vielen Ländern in das Katastrophengebiet unterwegs ist und sich viele türkische Organisationen und Privatpersonen dorthin begeben, besteht nun nach Angaben der Stadtverwaltung in Mersin die Herausforderung der Verantwortlichen hauptsächlich darin, die überwältigende Hilfsbereitschaft zu koordinieren und dorthin zu bringen, wo sie gebraucht wird.