Stadtgespräch
Bauzeitenplan für blau-grünen Wandel der Bahnhofstraße steht fest
Wann geht es 2026 los mit dem klimaresilienten Umbau der Sterkrader Innenstadt? In welchen Abschnitten wird wann gebaut und welche Vorbereitungen müssen vor Baubeginn getroffen werden? Die Antworten auf diese zentralen Fragen lockten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende in Sterkrade kürzlich in das Bistro Jahreszeiten.

Hier stellten die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft sowie die WBO den Bauzeitenplan für das Projekt Klima.Quartier Sterkrade vor, der nun mit allen Beteiligten abgestimmt ist. „Der blau-grüne Wandel und die damit verbundenen Maßnahmen sind wichtig und ein großer Gewinn für Oberhausen. Doch wir wollen auch ehrlich kommunizieren: Bis alle von den Vorteilen einer neuen Innenstadt profitieren können, wird es zu Einschränkungen in der Bahnhofstraße kommen. Unser Ziel ist es, die Belastungen so gering wie möglich zu halten – und dabei stets im engen Austausch mit den Betroffenen auf ihre Bedürfnisse einzugehen“, betont Dr. Thomas Palotz, Beigeordneter für Stadtplanung, Bauen, Mobilität und Umwelt der Stadt Oberhausen.
In Sterkrade ziehen viele Akteure an einem Strang: In den vergangenen Monaten haben die vier Projektpartner gemeinsam mit den Versorgungsträgern eine detaillierte und abgestimmte Planung erarbeitet. Im Vorfeld der im April 2026 beginnenden Kanalbauarbeiten von Emschergenossenschaft und WBO werden in der Bahnhofstraße neue Versorgungsleitungen für Wasser, Elektro, Fernwärme, Gas und Telekommunikation verlegt. „Es ist etwas Besonderes, dass sich so viele Beteiligte zusammensetzen, sich abstimmen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dieses enge Miteinander sorgt dafür, dass die Maßnahmen nicht nur gut durchdacht sind, sondern auch mit Rücksicht auf die Menschen in der Stadt umgesetzt werden“, erklärt Markus Werntgen-Orman, Projektleiter Klima.Quartier.
Vorbereitende Maßnahmen beginnen im Sommer 2025
Ab Juli 2025 starten die vorbereitenden Maßnahmen: So werden RWW, EVO Gas und Westnetz gebündelt neue Leitungen unter der Bahnhofstraße verlegen. Auch die EVO und die Telekom sind beteiligt und erneuern in Teilbereichen ihre Leitungen. So nutzen die Projektverantwortlichen den Umbau der Sterkrader Innenstadt als Chance, auch die Infrastruktur unterhalb der Bahnhofstraße zu erneuern. „Diese Maßnahmen starten bereits im Sommer, denn in einigen Bereichen müssen die Leitungen verlegt sein, bevor neun Monate später der Kanalbau durch die Emschergenossenschaft und durch uns beginnt. Parallel zum Kanalbau werden die Arbeiten an den Versorgungsleitungen in den restlichen Teilbereichen weitergeführt – bis hin zum Zilianplatz“, sagt Anke Froese, Projektleiterin der WBO.
Umbau der Bahnhofstraße in Teilabschnitten
Der Bauzeitenplan sieht Baumaßnahmen in Teilabschnitten vor: So wird sichergestellt, dass nur kleine Abschnitte der Bahnhofstraße nach und offengelegt werden müssen. Dies gewährleistet, dass die Innenstadt auch während der Bauphase gut erreichbar bleibt. Beginnen werden Emschergenossenschaft und WBO im April 2026 mit dem Abschnitt der Bahnhofstraße am Technischen Rathaus bis zum Centerpoint, währenddessen die Stadt Oberhausen im Abschnitt Steinbrinkstraße nördlich des Centerpoints arbeitet. Im Anschluss geht es etappenweise entlang der Bahnhofstraße weiter bis zum Zilianplatz. Ist der Kanalbau in einem Bauabschnitt fertiggestellt, folgt die städtebauliche Herstellung der Oberfläche und die Umgestaltung: Dazu gehört das Verlegen des neuen Pflasters, später auch der Bau der Wasserrinne und die neue Bepflanzung. „Das Prinzip ist auf Parallelität ausgelegt, um möglichst effektiv zu arbeiten: Sobald ein Abschnitt abgeschlossen ist, geht es dort direkt mit der Oberfläche weiter – zeitgleich wird dann im nächsten Bereich der Kanal gebaut“, erklärt Markus Pohl, Projektleiter Emschergenossenschaft.
Bündelung der Bauleistungen
Die Tief- und Straßenbauarbeiten sollen durch die Projektbeteiligten in einer gemeinsamen Beauftragung vergeben werden. Dabei dient der erarbeitete Bauzeitenplan inklusive der einzelnen Bauabschnitte als verbindlicher Rahmen. Durch die gemeinsame Beauftragung sollen Synergien optimal genutzt, Abläufe gebündelt und die Umsetzung effizient gesteuert werden. „Erst wenn die Arbeiten beauftragt sind, können wir verlässlich sagen, wann genau – also in welchem Jahr, Monat und sogar in welcher Woche – an welcher Stelle gebaut wird“, so Markus Werntgen-Orman.
Installation von Baustelleneinrichtungsflächen und Ausweichflächen für Parkraum
Für eine optimale Baustellenlogistik werden verschiedene Baustelleneinrichtungsflächen rund um die Bahnhofstraße installiert. Für den Bauabschnitt Technisches Rathaus – CenterPoint dient der Martha-Schneider-Bürger Platz, für den Abschnitt CenterPoint – Holtkampstraße der Parkplatz Gartenstraße und für den Abschnitt Holtkampstraße – Zilianplatz werden der Parkplatz ehemals Möbelhaus Finke sowie der Zilianplatz genutzt. Da einige Parkplätze temporär weichen müssen oder nur eingeschränkt genutzt werden können, arbeitet die Stadt Oberhausen daran, Ausweichflächen für Parkraum zu schaffen, um den Bürgerinnen und Bürgern auch während der Bauphase ausreichend Parkmöglichkeiten zu bieten.
Beweissicherung für Hauseigentümerinnen und -eigentümer
Da die Baumaßnahmen in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Gebäuden stattfinden und Tiefbauarbeiten in Einzelfällen Schäden verursachen können, möchten die Bauherren vorab den Zustand der Gebäude dokumentieren lassen. Ein Sachverständiger erstellt dafür ein Beweissicherungsgutachten, das auch bereits vorhandene Schäden erfasst. Der Zustand der Gebäude in der Bahnhofstraße wird also genau dokumentiert. Hauseigentümerinnen und -eigentümer in der Bahnhofstraße werden rechtzeitig mit einem Rundschreiben informiert, bevor der beauftragte Beweissicherer individuelle Termine für die Begehung vereinbart. Mehr Infos dazu gibt es unter https://obhsn.de/beweissicherung.
Dialog hat gerade erst begonnen
Zum Abschluss der Veranstaltung im Bistro Jahreszeiten konnten Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibende ihre Fragen zum Projekt einreichen. Einige davon konnten bereits am Abend direkt beantwortet werden. Markus Werntgen-Orman: „Andere Themen lassen sich erst im weiteren Projektverlauf konkret klären. Klar ist: Wir nehmen alle Hinweise ernst und nehmen sie auf, um sie zu gegebener Zeit zu beantworten. Sobald die Bauarbeiten starten, werden wir den Austausch mit den Sterkraderinnen und Sterkradern weiter intensivieren und kontinuierlich informieren. Der Dialog mit den Menschen vor Ort ist uns wichtig – und er hat gerade erst begonnen.“
Alle Infos rund um das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade gibt es unter www.klimaquartier-sterkrade.de. Bei Fragen oder Anregungen zum Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade können sich Interessierte jederzeit unter der E-Mail-Adresse klimaquartier@oberhausen.de melden.
Zum Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade
Das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade ist ein Modellprojekt für die klimaresiliente Umgestaltung und Stadtentwicklung im Ruhrgebiet. Die Bahnhofstraße als Lebensader des Stadtteils und ihre Umgebung werden aktiv auf den Klimawandel vorbereitet und somit fit gemacht für die Zukunft. Durch den blau-grünen Wandel entsteht eine Innenstadt, die gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen gewappnet ist – und letztlich zu einem lebenswerten Ort für uns alle wird. Hinter den Maßnahmen für Klimaresilienz, Stadterneuerung und Kanalbau an der Bahnhofstraße stehen die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft, die Zukunftsinitiative Klima.Werk und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), die die vier Teilprojekte gemeinsam planen und aufeinander abstimmen. Die Emscher-Wassertechnik GmbH begleitet das Gesamtvorhaben als zentrale Projektsteuerung.