Titelthema

60 Jahre Lebenshilfe Oberhausen

Vor 60 Jahren wurde die Lebenshilfe Oberhausen von betroffenen Eltern als Selbsthilfeorganisation gegründet. Heute ist sie Trägerin von über 20 Einrichtungen zur Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen. Über 530 Angestellte arbeiten bei der Lebens- hilfe und sind für rund 1.000 Menschen und ihre Familien da.

27.07.2023

GELEBTE INKLUSION

Seit 1963 verfolgt die Lebenshilfe Oberhausen ein Ziel: Barrieren in Oberhausen abzubauen und die Teilhabe aller Menschen in allen Bereichen des Lebens zu fördern. Oder kurz gesagt: Oberhausen inklusiv zu gestalten“, fasst Verena Birnbacher, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Oberhausen gGmbH das Leistungsspektrum zusammen.

VIELFÄLTIGE HILFESTELLUNGEN UND FÖRDERUNGEN

Die Unterstützungen beginnen bereits für Betroffene im Kindesalter, z.B. durch die Arbeit der interdisziplinären Frühförderung und durch die Betreuungsangebote des inklusiven Familienzentrums „Schatzkiste“ sowie der inklusiven Kindertagesstätte „HeideKids“. Auch Förderungen und Hilfestellungen für Menschen mit Autismus, Unterstützungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie individuelle Wohnangebote gehören zur Angebotspalette der Lebenshilfe Oberhausen. Des Weiteren gehören Kultur- und Freizeitangebote, wie z. B. die inklusive Theatergruppe BLINDFLUG, die inklusive Redaktion des Magazins LEOS LUPE und diverse Sportangebote zu den zahlreichen Aktivitäten, die die Lebenshilfe Oberhausen anbietet.

ANGEBOTE FÜR DIE JÜNGSTEN

Seit 2007 besteht die inklusive Kindertagesstätte „Schatzkiste“ der Lebenshilfe Oberhausen in Osterfeld-Heide, in der bis zu 125 Kinder betreut werden. Sie ist außerdem zertifiziertes Familienzentrum, in dem Ratsuchende Informationen zu diversen Themen rund um das Thema „Familie“ einholen können. Seit April dieses Jahres ist zudem eine weitere Kita in Osterfeld-Heide durch die Lebenshilfe eröffnet worden: die „Heide-Kids“. Die Kindertagesstätte bietet ein inklusives Betreuungsangebot für bis zu 95 Kinder, die dort in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, mit ihren Entwicklungspotenzialen und ihren Fähigkeiten gefördert, gefordert und spielerisch für das Leben stark gemacht werden.

FACHZENTRUM AUTISMUS

Neben diesen Betreuungsangeboten gibt es bei der Lebenshilfe auch weitere Therapien und Förderungen durch die interdisziplinäre Frühförderung und das „Fachzentrum Autismus“. Zur Frühförderung gehört ein vielseitiges Angebot für Kinder mit vorhandener oder drohender Behinderung und Entwicklungsverzögerungen. Im „Fachzentrum Autismus“ erhalten Menschen mit Autismus aller Altersklassen entsprechende Förderungen. Genau rechtzeitig – denn die Nachfrage nach diesen Angeboten hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

TEILHABE AM ARBEITSLEBEN

Die Teilhabe am Arbeitsleben ist für jeden Menschen von großer Bedeutung, denn sie ermöglicht Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Identifikation und vor allem soziale Anerkennung. Die Aufgabe der Lebenshilfe-Werkstatt ist es, Menschen mit einem Handicap eine solche Teilhabe zu ermöglichen. Dazu gehören nicht nur geistige oder körperliche Beeinträchtigungen, sondern auch psychische Krankheitsbilder und diverse kognitive Einschränkungen, wie z. B. erworbene Hirnschäden nach Unfällen oder Schlaganfällen.

WERKSTÄTTEN UND BILDUNGSZENTRUM

Der Einstieg – oder Wiedereinstieg – in den Arbeitsmarkt stellt eine große Herausforderung für Betroffene dar. Die Hürden sind groß und Hilfestellungen oftmals unbefriedigend. Die Königshardter Werkstatt, die Werkstatt im Lipperfeld und die Werkstatt am Waldteich sind Einrichtungen der Lebenshilfe Oberhausen, in denen Menschen mit Beeinträchtigungen und Einschränkungen einer sinnvollen und regel- mäßigen Beschäftigung nachgehen können. Auch außerhalb dieser Einrichtungen bietet die Lebenshilfe Oberhausen zahlreiche Möglichkeiten, um wieder am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. So vereint das Bildungszentrum am Kaisergarten die Themenbereiche der beruflichen Bildung und des Inklusionsmanagements. Im Berufsbildungsbereich können in zweijährigen Maßnahmen individuelle Qualifizierungs- und Bildungsmöglichkeiten genutzt werden. Während dieser Zeit sind auch begleitete Praktika in Unternehmen und in den umfangreichen Arbeitsbereichen der Werkstätten möglich. Das Wichtigste dabei: Im Mittelpunkt steht immer der Mensch mit seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen.